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Unserem Kind ist nicht egal wie wir streiten

Streit ist nicht gleich Streit Beziehungskonflikte gehören dazu. Auch wenn wir ein glückliches Paar sind, haben wir nicht immer die gleiche Meinung, die gleichen Bedürfnisse und die gleichen Wünsche. Da gibt es schon einmal Spannungen. Probleme anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen bringt uns als Paar und als Familie weiter. Wenn sich solche Konflikte jedoch über Monate oder gar Jahre ziehen oder sehr intensiv und feindselig sind, hat das für uns Eltern, aber auch für unsere Kinder sehr negative Folgen.


Wie wir nicht streiten sollten Man kann zwischen zwei Arten von ungünstigem Streiten unterscheiden. Beide Arten haben zur Folge, dass meine Partnerin und ich uns isolieren, weil wir nicht gemeinsam nach einer Lösung suchen, und wir uns mit der Zeit voneinander entfremden.

  1. Der offen-aggressiv ausgetragene Konfliktstil

Dieser Konfliktstil ist gekennzeichnet durch Verächtlichkeit und Provokation. Wir sind uns feindselig gestimmt und versuchen uns gegenseitig zu dominieren. Die Bemerkungen sind abfällig und gemein.

  1. Der passiv-aggressiven Konfliktstil

Bei diesem Konfliktstil reagieren wir mit der Zeit eher mit Rückzug, vermeiden offene Auseinandersetzungen, gehen uns aus dem Weg, sind passiv und resigniert. Unsere Kommunikation ist oberflächlich, rechtfertigend und wir weisen und gegenseitig die Schuld zu. Das Familienklima ist losgelöst oder unterschwellig gespannt und feindselig.


Glückliche Eltern, glückliche Kinder Ob sich unsere Kinder gesund entwickeln können und es ihnen gut geht, hängt stark von unserer Liebe, Erziehung, Förderung und Fürsorge ab. Aber eben auch von der Qualität unserer Paarbeziehung. Weil diese unser Familienklima ziemlich stark beeinflusst. Eine glückliche Beziehung (in der man auch mal streitet) ist eine Grundlage für die emotionale Sicherheit und psychische Stabilität unserer Kinder. Eine unzufriedene Partnerschaft ist ein Nährboden für ein ungünstiges Familienklima, eine negative Beziehung zwischen uns Eltern und den Kindern (da häufig die Kinder in Konflikte zwischen den Eltern einbezogen werden), ungünstiges Erziehungsverhalten und gesundheitliche Probleme. Wenn Kinder längerfristig schlimmen Konflikten ausgesetzt sind, besteht ein grösseres Risiko, dass sie psychische Auffälligkeiten entwickeln.


Konfliktstil und Art der Verhaltensauffälligkeiten Unsere Art Konflikte zu lösen, hat auch einen Einfluss auf die Art der Auffälligkeiten, die bei unseren Kindern entstehen können. So führen Konflikte, die in einem offenen-aggressiven Stil ausgetragen werden, eher zu Verhaltensauffälligkeiten wie aggressivem, antisozialem oder hyperaktivem Verhalten bis hin zu Delinquenz (Straffälligkeit). Ein passiv-aggressiver Konfliktstil führt bei den Kindern eher zu Depressionen und Angststörungen.


Was unseren Kindern hilft Oft bleiben Paare mit niedriger Partnerschaftsqualität und chronischen Konflikten den Kindern zuliebe zusammen, machen dabei aber nicht viel dafür, dass ihre Beziehung wieder besser wird. Damit tun wir unseren Kindern leider nichts Gutes. Wenn es uns und unseren Kindern besser gehen soll, müssen wir dafür kämpfen, dass unsere Beziehung wieder besser wird. Bleiben alle Versuche aussichtslos, kann eine Scheidung tatsächlich die bessere Lösung sein als ein Alltag, der dauernd von Negativität und schlechten Gefühlen geprägt ist. Wenn wir als Eltern unsere Krise jedoch überwinden können, lernen unsere Kinder, dass Beziehungsprobleme eine Chance für positive Veränderung sein können und man Probleme gemeinsam bewältigen kann. geschrieben von Noëmi Ruther

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